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Naturheilkunde contra Schulmedizin ? - Teil 3

Simone Anett Lutz • 13. November 2022

Naturheilkunde contra Schulmedizin (?) - Teil 3

Die Naturheilkunde zu verteufeln ist genauso unangebracht, wie es deplaziert ist, die Schulmedizin zu verunglimpfen. Nachfolgend möchte ich erklären, warum.


Der Naturheilkunde wird häufig vorgeworfen, sie sei unwissenschaftlich und beruhe nur auf Placeboeffekt. Dem muss ich entschieden widersprechen. Viele naturheilkundliche Verfahren sind Jahrtausende alt und erprobt. Auch in der Naturheilkunde kennt man „Medikamentenprüfungen“. Nach meinem Wissen würde manche kleine Firma, die ausgezeichnete naturheilkundliche Mittel herstellt, ihre Präparate gern auch für die Schulmedizin zulassen – wenn sie denn das Geld hierfür aufbringen könnte.

Übrigens sind nach meiner Kenntnis auch vom schulmedizinischen Markt bewährte Medikamente verschwunden, weil kleine Firmen die Kosten zur Erfüllung der Prüfanforderungen nicht mehr tragen können.


Für schulmedizinisch anerkannte Medikamente sind bestimmte Zulassungsverfahren vorgeschrieben. Nicht selten gibt es Medikamente für ein Problem, für das eigentlich gar nicht geforscht wurde, sondern weil sich eine andere Wirkung zufällig zeigte. Nicht immer ist die Ursächlichkeit wirklich zu erklären.

Wer heilt, hat Recht,“ ist in der Schulmedizin eine gängige Redewendung. Sie ist darin begründet, dass wir manchmal nur die Wirkung, nicht aber den Wirkmechanismus im Kleinsten kennen. Und leider habe ich inzwischen so manchen Patienten klagen hören, dass die Kasse sein Medikament nicht mehr bezahlt - nicht, weil  es unwirksam ist, sondern weil Sparmaßnahmen dies erfordern.

Interessant ist es auch, sich einmal damit zu beschäftigen, in welchem Bundesland für welche Leistungen und Medikamente von den Kassen welche Kosten übernommen werden.


Außerdem spielt das Alter eine wichtige Rolle: Kindern bis zum 12. Lebensjahr werden auch sogenannte „Bagatellmedikamente“ bezahlt. Danach scheinen die Krankheiten entweder nicht mehr zu existieren oder die Kinder scheinen plötzlich zu Reichtum gekommen zu sein. Anders lässt sich nicht erklären, warum älteren Kindern i.d.R. weder das Fiebermittel, noch der Schleimlöser bezahlt wird.

Doch auch wenn das Kind seine Medikamente noch bezahlt bekommt, muss sich der Arzt ggf. für eine bestimmte Auswahl entscheiden.


Ärzte sind gut ausgebildet und durchaus willens und in der Lage, zu sagen, was der Gesundheit noch förderlich wäre. Doch hat Ihr Arzt immer die Zeit für lange Gespräche darüber, warum die Kasse „das nicht auch noch bezahlt“?


Ohne Frage erspart der Gang zum Heilpraktiker nicht unbedingt den Gang zum Arzt. Bestimmte Verordnungen darf nur ein Arzt treffen. Ebenso darf manche Heilverfahren nur ein Arzt anwenden oder bestimmte Medikamente verordnen u.s.f.


Optimal ist es, wenn Arzt und Heilpraktiker zusammenarbeiten. Es gibt sehr gute naturheilkundliche Medikamente und Verfahren, die dem Körper (sanft) helfen, sich selbst zu helfen. Rechtzeitig und gezielt eingesetzt können sie u.U. sogar helfen, die Gabe eines Antibiotikums zu vermeiden. Außerdem können alte bewährte naturheilkundliche Verfahren den Heilungsprozess unterstützen.

Auch bei sehr schweren Erkrankungen mit z.T. schlechter Prognose gibt es oft noch naturheilkundliche Mittel, die dem Patienten helfen. Nicht selten sind Patienten schulmedizinisch „austherapiert“. Oft können Heilpraktiker mit ihrem anderen Ansatz weiterhelfen.



Hinzu kommt, dass ein gut ausgebildeter Heilpraktiker mit entsprechender Zusatzqualifikation auf Wunsch auch die seelischen Aspekte der Krankheit mit in die Therapie einbeziehen kann.

Ein seriöser Heilpraktiker wird Sie über Möglichkeiten und Erfolgschancen und Kosten einer naturheilkundlichen Therapie aufklären.

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